Ula

Ula ist in den Sommermonaten ein beliebter Ort, mit einem kleinen Bootshafen, Hütten, warmen glattgeschliffenen Felsen und mehreren Sandstränden. Aber das Gebiet hat auch eine sehr spannende Naturgeschichte mit mehreren Besonderheiten.

DAS OSLO-FELD

Der älteste Teil der Geschichte von Ula ist die Entstehung des Grundgesteins. Wie große Teile der Küste bei Larvik besteht das Grundgestein aus Larvikit, Norwegens Nationalgestein. Der Larvikit, ein Tiefengestein, wurde vor etwa 290 Millionen Jahren innerhalb des geologischen Gebiets gebildet, das als Oslo-Feld bekannt ist. Diesen Gestein findet man nur hier auf der ganzen Welt! (Link zu Larvikit.)

MONDSTEIN

Im Grundgestein von Ula findet man auch hellere Bänder grobkörniger Gesteine, die den Larvikit durchschneiden. Diese Gesteine sind aus wasserreichen Schmelzen entstanden, Restschmelzen oder Pegmatiten, wie die Geologen sie nennen. Sie entstanden nach dem Larvikit und durchschneiden diesen daher. In diesen Bändern kann man Verwachsungen von zwei Feldspat-Kristallen finden, die aufgrund ihrer optischen Eigenschaften eine ganz besondere blaue Farbe zeigen. Diese Steine wurden von dem bekannten norwegischen Geologen W.C. Brøgger (1851–1940) beschrieben und benannt. Er nannte sie unter anderem „Mondstein“, da die Farbe an das Licht des Mondes erinnert. Mondsteine aus Ula sind seitdem bei Sammlern sehr begehrt, was dazu geführt hat, dass die Vorkommen nahezu geplündert wurden. Heute sind sie geschützte Naturdenkmäler, und jegliche Eingriffe in den Boden sind verboten.

DAS EIS

Kaum irgendwo sonst findet man so glattgeschliffene Landschaftsformen wie entlang der Küste von Vestfold. Das Eis, Schmelzwasser und die Wellen haben unzählige weiche und glatte Kurven in das massive magmatische Grundgestein geformt. An mehreren Stellen findet man Strudellöcher und Gletschermühlen. Es gibt zahlreiche Schleifspuren, die von festgefrorenen Steinen im Gletscherboden stammen, sowie Rundhöcker und Sichelspuren. All diese Formen stellen die jüngste Bearbeitung der Landschaft von Ula dar, aber das Gebiet ist rau, und die Wellen sowie der Wind sind heute starke Kräfte, die die Landschaft weiterhin formen werden.

DIE GEMEINSCHAFT VON ULA

Der Ort Ula hat seinen Namen vom altnordischen Wort für Geröll oder Steinschutt, und heute leben hier etwa 200 Menschen ganzjährig. Im 19. Jahrhundert war der Ort ein bekannter Lotsenplatz, wo unter anderem der Lotse Ulabrand, der eigentlich Anders Jacob Johansen hieß, tätig war. Ein Denkmal zu seinem Gedenken wurde 1932 an der äußersten Spitze der Halbinsel Torsøy errichtet, gestaltet vom Künstler Hans Holmens. Die Einwohnerzahl von Ula steigt im Sommer stark an, da es ein sehr beliebter Ferienort ist.